Um die Idee der Seite näher zu erläutern: Es ist eine Art öffentliches Tagebuch oder Bekenntnis! Ich schreibe Dinge, die mir durch den Kopf gehen, und hoffe das meine Gäste sich dazu äußern.

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Mittwoch, April 11, 2007

Reisebericht

Reisebericht aus der teuersten Stadt der Welt
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Es gibt viele Orte auf der Welt, wo man seine Ostertage verbringen kann.
Nun ja, wir haben uns für Oslo entschieden, die teuerste Stadt der Welt.
Teuerste Stadt der Welt??? Alles aus Gold, überall Ferraris.....NEIN!

Es ist die teuerste Stadt der Welt, weil es nicht besonders exklusive Dinge dort gibt, sondern weil schon das Brot nicht unter 2,10€ zu haben ist und WurstAufschnitt ab 4€ zu bekommen ist, wobei die Grenzen nach oben sehr offen sind.
Man kann nicht schnell so zum Schnell-Imbiss, da die Pizzas ab 20€ beginnen.

Aber von vorne....

Wir, meine Freundin und ich, flogen von Hamburg aus los und landeten sicher auf dem Osloer Flughafen. Da fangen die ersten Unterschiede an. Das Flugnetz nach Skandinavien ist sehr dünn und nicht mit Billigfliegern besetzt. Demnach bleibt einem die Lufthansa als günstigste Variante erhalten. So ist das halt, wenn man seine Ostertage nicht am Ballermann verbringen möchte. Da gibt es keine kompletten Sauftouristen Billigangebote.
In Skandinavien muss man sich alles selber zusammenstellen, um am besten wegzukommen. Da wird der Urlaub schon ein bischen teurer.
Aber dafür ist es ein Urlaub, der seinen Namen gerecht wird.
Norwegen speziell ist ein Land, dass sehr viel Wert auf Lebensqualität legt. Das bekommt man auch überall zu spüren.
Es fängt schon am Flughafen an. Man kommt an. Nirgends kommt Hektik auf. Überall entspannte hilfsbereite Atmosphäre.
Wir haben unseren Koffer geholt und dann den Bus aufgesucht, damit wir die 40km nach Oslo rein hinter uns bringen können.
Selbst die Leute vom Zoll waren nicht in Hektik. Sie haben gelassen, die Passagiere durchgeschaut und nicht diese kleinklein Methodik an den Tag gelegt, wie es in Deutschland der Fall ist. Dort wird gerne mal eine Nagelpfeile vom Nagelknippser abgebrochen und auch der letzte Kochschlüpfer nach verbotenen Sachen kontrolliert.
Der Busfahrer war sehr hilfsbereit und hat uns mit einen weiteren Insassen, quasi privat für den günstigsten Tarif nach Oslo chauffiert.
Schon hier war nur Sonne und blauer Himmel. Oslo freute sich auf uns und wir uns auf Oslo.
Wir kamen nach ner knappen Stunde an und rollten mit dem Köfferchen durch die tolle imposante Stadt. Es fiel einen jedoch nicht aus dem Sinn, dass man in Norwegen war, da sich die nordischen Temperaturen im Schatten bemerkbar machten.
Während in der Sonne angenehme 12-16°C waren, waren es im Schatten 0-4°C.
Diese Schwankungen wirkten ein wenig störend und bizarr zugleich. Es gab nämlich kleine Kleidung, die dafür geeignet war. Entweder war man zu dünn oder zu dick gekleidet. Wir waren da eher vorsichtig und kamen gleich in Winterjacke an.
Und so bahnten wir uns mit dem Köfferchen den Weg durch die Stadt zu unserer Jugendherberge. Diese war auch leicht zu finden und lag auch günstig. Vorbei an mehreren McD... und H&M ging es zur Herberge. Wie erwartet, konnten wir unser Zimmer erst am Nachmittag beziehen. Also ab mit dem Köfferchen in den Gepäckraum und ab in die City. Oder eher gleich in den H&M, da meine Freundin nach erblicken der H&M keine Ruhe mehr fand und so führte nun der erste Gang dorthin. Nun ja, es ist schon toll, wenn man gerade mal Geld zur Versorgung mit hat.
Dann haben die Frauen plötzlich keinen Spaß mehr am Shoppen, da sie wissen, dass sie nix kaufen können. So konnten wir rasch zur Karl Johans Gate vorstoßen, der Hauptgeschäfts- und lebhaftesten Straße Oslos, welche durchs ganze Zentrum geht oder eher das Zentrum ist und vom Bahnhof bis zum Kronpalast führt.

Hier tobte das Leben für norwegische Verhältnisse.
Denn was diese Stadt um Ostern ausmacht..........man bekommt eine Großstadt mit kleinstädtisch entspannter Atmosphäre.
Das heißt, man hat alles, was eine Großstadt zu bieten hat, doch es sind nicht Massen auf den Straßen unterwegs und die Leute die unterwegs sind, erfreuen sich ihres norwegischen Lebens, schlendern und shoppen. Man merkt, dass es den Leuten gut geht und sie Spaß am Leben haben.
Da kann man schon neidisch werden.
Ostern ist die Zeit, wo die Norweger verreisen und die Beine baumeln lassen.
Wer mehr Trubel möchte, muss im Sommer nach Oslo kommen.

Auf jeden Fall gab es viel zu sehen, unter anderem den 3. H&M innerhalb von ein paar Straßenecken.
Die Architektur ist wundervoll. Absolut vielfältig und oftmals auch sehr funktional. Ein toller Mix. Die modernen Gebäude im Geschäfts- und Bankenviertel. Die facettenreichen Fassaden und Gibel der Häuser in der Altstadt, obwohl man sagen muss, dass es keine wirkliche Trennung zwischen Alt- und Neustadt gibt, da vieles ineinander übergeht.
So wirkt Oslo sehr modern, da alte und neue Elemente und Gebäude symbiotisch das Stadtbild prägen.

Überhaupt die Kunst ist überwältigend. Oslo ist wohl als eine Stadt der Kunst zu betrachten. Zahlreiche hochwertige Gallerien. Von norwegischen Romantikern bis zu internationalen Grafikern ist alles in Oslo vertreten.
Zudem findet man überall Skulpturen und Plastiken, die ins Stadtbild eingearbeitet wurden.

Es gibt zahlreiche Cafés und Bars.....Hätten wir Geld gehabt, dann hätte man sich das leisten können. Aber wir haben lieber von unserem Brot gezehrt. Das war aber auch lecker.
Zudem haben wir unser Frühstück im Hotel genossen für 9,30€.
Da haben wir uns so richtig die Wampe vollgehauen und kamen damit ne Weile aus.
Es gab alles, von deftigen Kartoffeln und Würsten, zu fordernden Fischvarianten über belebende Trinkbiofruchtkulturen und Säften und üppigen Aufschnitt.
Alles was das Herz begehrt. Wunderbar.....Osloer Lifestyle!!! Einfach entspannen und das Leben genießen.

Die Sonne schien übrigens jeden Tag unter blauen Himmel. Dies ist zwar nicht immer so in Oslo, aber das es da sehr oft regnet ist auch nicht der Fall, meistens ist es bedeckt.
Unser Oslo Pass, den wir uns geleistet haben, hat uns viele Türen geöffnet. Wir konnten umsonst alle Verkehrsmittel benutzen und in alle Museen umsonst rein. Wir haben das Ticket in vollen Zügen genutzt und dabei vieles erlebt.

Die länger dauernde Fahrt zum Holmenkollen auf 300m Höhe kann man jedem empfehlen, auch wenn man nicht Wintersportfan ist. Man kann von der Haltestelle einen wunderbaren PanoramaBlick über Oslo genießen und den Oslo Fjord betrachten.

Ein Highlight ist auch das Leben auf der AkerBrygge, sozusagen die HafenCity von Oslo, in der sich ein riesiges Shopping Centre befindet. Nur nebenbei erwähnt mit McD. und H&M.
Gleich daneben das Wahrzeichen Oslos, das Rathaus aus Backstein. Ich persönlich finde es toll, da es sehr funktional, und den 50er entsprechend ist. Auch die Speicherstadt in Hamburg wurde ja nach dem Krieg im gleichen Stil aus Backstein erbaut.
An dieser Architektur scheiden sich die Geister. Viele finden es klobig und andere finden es einfach charakteristisch. Doch alle die es nicht mögen, empfehle ich hinein zu gehen und sich das Rathaus von innen anzugucken. Die Räume und Wandbilder sind phantastisch und erzählen die Geschichte Norwegens, Oslos und der Königsfamilie. Zudem finden hier die Nobelpreisverleihungen statt und man hat nen tollen Blick auf den Osloer Hafen und den Fjord.

Man hört viel Musik, da überall Leute stehen mit Akkordien und Saxophon und ihr Liedchen spielen.
Allerdings sind sie auch manchmal ein Teil der Bettlerkultur, welche wie in jeder Großstadt auch in Oslo zu finden ist. Jedoch fällt auf, dass es fast ausschließlich Immigranten sind, die keinen Fuß auf den Boden des neuen LAndes bekommen haben. Das nur wenige Norweger betteln, liegt am ausgeprägten Sozialsystem, -netz Norwegens, was sich bis zur Kinderpolitik bermerkbar macht. Norwegen ist ein sehr kinderfreundliches Land und bietet viele Sicherheiten.
Die Kinder bekommen auf jeden Fall eine Betreuung und das macht sich auch an den abervielen Schulen in Oslo und Norwegen bemerkbar.
Man kann es sich leisten und den Kindern zumuten.

Das macht auch das norwegische Lebensgefühl aus.

Ein Gefühl was wir vermissen werden.

Die Tage in Oslo waren wundervoll und Norwegen bleibt ein Traumland, wenn es auch teuer bleibt, wobei die Leute in Norwegen natürlich entsprechend mehr verdienen und sich dieses Leben leisten können.

Sonnige Grüße aus der teuersten Stadt der Welt......



Bis Bald Oslo

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Hallo Olli!
Ein sehr gelungener Reisebericht.
Besten Dank für die ausführliche Beschreibung der Stadt und der Lebensart der Norweger.
Mach weiter so!
Viele Grüsse von O.+O.

3:34 PM

 

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